Martin Luthers Grundworte zu den Zehn Geboten vorgestellt

Bei der Neugestaltung unserer Außenanlagen um die Martin-Luther-Kirche werden zehn Stelen aufgestellt, die die Zehn Gebote mit positiven Weisungen verbinden. Dazu sind Luthers Erklärungen im Kleinen Katechismus auf prägnante Grundworte reduziert worden. Im Folgenden möchte ich diese Grundworte und deren Bedeutung für den christlichen Lebensweg sowie für das gesellschaftliche Zusammenleben kurz vorstellen:

1. GOTT über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen: Ich finde immer wieder neu zu dem, der mich geschaffen hat und mich mit allen Geschöpfen am Leben hält.

2. IHN in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken: Ich vertraue Gott mit eigenen Worten an, was ich nicht selbst bewältigen kann, und lobe ihn in der Gemeinschaft der Gläubigen.

3. SEIN Wort heilig halten: Jesus Christus, wie er in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, dem ich im Leben und im Sterben vertraue und gehorche.

4. Eltern in Ehren halten, sie lieb und wert haben: Da mir mein Leben durch meine Eltern zugekommen ist, unterstütze ich sie, wo sie im Alter auf Hilfe angewiesen sind.

5. unserm Nächsten helfen und beistehen in allen Nöten: Wo es in einer Notlage auf mich ankommt, helfe ich dem anderen vorbehaltslos mit den mir zu Verfügung stehenden Mitteln.

6. in der Ehe einander lieben und ehren: Ich erkenne in meiner Ehepartnerin den besonderen Menschen, den Gott mir auf ein gemeinsames Leben hin anvertraut hat.

7. unsers Nächsten Gut und Nahrung bessern: Ich unterstütze arme und benachteiligte Menschen – auch in anderen Ländern – in deren Bemühungen, den eigenen Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften.

8. unsern Nächsten entschuldigen, Gutes von ihm reden: Auch da wo ich anderer Ansicht bin, rede ich über Mitmenschen wohlwollend, insbesondere in den sozialen Medien.

9. unserm Nächsten sein Haus zu behalten dienlich sein: Ich halte mit meinem Energie- und Ressourcenverbrauch Maß, um nicht nachfolgenden Generationen deren Lebensgrundlagen zu berauben.

10. tun, was man schuldig ist: Ich tue nicht nur das, was mir selbst in den Sinn kommt, sondern erfülle auch Ansprüche und Erwartungen, die andere gerechterweise an mich richten.

Jochen Teuffel