Martin Luther über das Bilderverbot in seiner Auslegung zu 2.Mose 20,4

Über das Bilderverbot. Auslegung zu 2.Mose 20,4

Von Martin Luther

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, oder dessen, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an, und diene ihnen nicht. (2.Mose 20,3-4)

Das ist das zweite Stück im ersten Gesetz, womit Gott uns verwehrt, dass wir nicht fremde Götter haben sollen. Er deutet selber im Text an, wer die fremden Götter sind, nämlich, dass sie kein Bild sollten haben, weder himmlische noch irdische etc. Das ist, ihr sollt nicht malen die Sonne, den Mond, die Sterne, kein Bild eines Menschen, Tieres oder Fisches.

Das ist der Titel von den Bildern

Diesen Text haben die Schwarmgeister geführt, und haben ihn aus uns treiben wollen. Darum wollen wir ihn handeln, erstlich, auf die Streitweise, nachmals auf die einfältige Weise. Unsere Rottengeister, Meister Klügling, die die Schrift gar gefressen haben, sprechen: Hörst du Gottes Wort, das dir sagt: Du sollst nicht fremde Götter haben? schrecken also mit diesem Scheine, dass sie Gottes Wort vorwenden, die Menschen; treiben sie mit Gewalt dahin, dass man die Bilder solle nicht leiden, weil es Gott verboten habe; meinen, es sei köstlich Ding, Götzen stürmen. Was wollen wir aber dazu sagen? Es ist ja Gottes Wort, da können wir nicht Nein zu sagen.

Lieben Christen, ihr habt also gehört, wenn sie mit ihrem Mose herein kommen, wollen euer Gewissen mit seinen Gesetzen binden, so sprechet zu ihnen: Lieber Herr, setzt die Brille auf die Nase, und sehet den Text recht an. Wir wissen wohl, dass man Gott gehorsam soll sein in dem, was er sagt, und dass wir Gott so wohl angehören, als die Juden. Man muss aber einen Unterschied machen zwischen dem Worte Gottes, und Worte Gottes. Darauf soll ich Achtung haben, wenn Gott etwas redet, ob das­selbe mich betreffe. Darum, lieber Geselle, willst du mich mit Gottes Worte zwingen, so sage mir einen Text, der mich angeht, sonst kehre ich mich nichts daran, dass du mir viel aus Mose sagst: Denn Mose mit seinem Worte ist uns nicht gesandt; und ob Mose schon nicht gekommen wäre, so hätten wir dennoch gleichwohl dieses natürliche Erkenntnis durch Gott in unsere Herzen geschrieben gehabt, dass ein Gott ist, der alle Dinge mache und erhalte. Denn auch die Heiden Gott angebetet haben, ohne Moses Lehre, wiewohl sie Gottes, gleich wie auch die Juden, gefehlt haben.

Darum kannst du bald also antworten: Lieber Schwärmer, Mose hin, Mose her. Willst du, dass ich dich höre, so sage mir ein Wort, das mich angeht, oder ich halte dich für einen Ver­führer und Teufels Apostel, denn du predigst, das andern, nicht dir, befohlen ist. Sollte ich alle Worte Gottes annehmen und halten, so müsste ich auch einen Kasten bauen, wie Noah; denn Gottes Wort hat ihm befohlen, dass er einen Kasten baute (1.Mose 6,14). Nun ist ja das Gottes Wort; so gehe hin, und tue wie Noah, baue einen Kasten. Item, Christus (Matthäus 17,27) hieß Petrus an das Meer zu gehen und die Angel hineinzuwerfen und einen Fisch sahen, der am ersten herauserführe, in dessen Mund er finden würde einen halben Gulden, den sollte er zu Schoß geben für ihn und sich. Da ist auch Gottes Wort. Aber, lieber Schwär­mer, gehe hin, und tue auch, wie Petrus tat; lass sehen, wie dir’s wird anstehen. Solche blin­den Köpfe sind unsere Rottengeister, plumpen hinein in die Schrift, wie ein Bauer in die Stiefel. Wie käme ich dazu, dass sie mir alle Gottes Wort wollen auflegen? Sie beweisen vorhin, dass Gott die Worte wolle mir gepre­digt haben.

Darum müssen Gottes Worte den Zusatz haben, dass ich wisse, zu wem sie gesagt sind. Die Engel haben auch Gottes Wort; was geht es aber uns an, weil es zu uns nicht gesagt ist? Darum halten wir uns des Worts, das zu uns gesagt ist. Christus trieb Petrus zurück; da er fragte von Johannes: „Was soll dieser tun?“ antwortete Christus: „Was geht es dich an, folge du mir“ (Johannes 21,21.22.). Ich habe es nicht ihm gesagt, sondern dir, dir; du, du folge; er wird seinen Bescheid auch kriegen. Ich sage es nicht ihm, sondern dir. Darum habe ich ge­sagt, dass Gott einen jeglichen insonderheit angreift, als habe er sonst mit keinem zu tun, denn mit ihm. Wenn er nun dir ein Wort aus­legt, nimm es an, und halte dich deines Befehls, und lass einen andern seines Befehls warten. Es sind heillose Tropfen und rechte Säue, wollen große Doktoren sein, schreiben große Bücher, wis­sen doch keinen Unterschied des Wortes Gottes. Abraham hat von Gott empfangen die Beschnei­dung zu einem Zeichen seines Glaubens, wie Paulus auch anzeigt Römer 4,11. Da ist Gottes Wort. Es ist aber aus mit der Beschneidung Abra­hams, es steht allein da zum Exempel des Glaubens, bindet aber und zwingt mich nicht.

Also sage ich hier, dass das Bilderstürmen und Umreißen der Götzen nicht mag erzwungen werden aus diesem Text. Denn er ist den Juden allein gesagt und nicht uns. Weise mir einen Text zu, damit mir Gott verboten hat die Bilder; nicht, dass ich den Bildern hold sei, son­dern dass wir gewiss wissen sollen, worauf unser Glaube gegründet sei, dass wir nicht auf den Sand bauen, und unseren Widersachern können antworten. Denn ein Prediger, ja, auch ein jeglicher Christ, soll und muss seiner Lehre gewiss sein; nicht auf einen Wahn bauen, oder mit Menschendünkel umgehen, sondern der Sache gar gewiss sein, dass es also so sei und nicht anders (Kolosser 2,2), das Paulus Plerophorian nennt; auf dass er bestehen konnte in aller Anfechtung, und dem Teufel und allen seinen Engeln, ja, Gott selber ohne alles Wanken antworten.

Darum müssen sie einen anderen Grund aufbringen, damit sie beweisen, man müsse Bil­der stürmen. Denn wenn man sie anfechten würde, und hätten keinen anderen Grund, so müssten sie zurückfliehen, könnten nicht bestehen und würden nichts ausrichten. Darum sage ich, so muss man der Sache gewiss sein, wenn man anderes lehren will mit Gottes Wort. Also lehrt auch Petrus (1. Petrus 4,11), dass niemand reden soll, es sei denn er rede es als Gottes Wort, das Gott geheißen habe und ihm gefalle; und „so jemand ein Amt hat, dass er es tue als aus dem Vermögen, das Gott darreicht“ (Römer12,7). Sie aber können nichts aufbringen, dass es Gott befohlen habe, Bilder stürmen und umreißen.

Zum andern sage ich, dass man die Bilder soll also abreißen und ausrotten, indem man die Herzen davon reiße und abwende. Denn was hindert mich ein Bild, wenn mein Herz nicht daran hängt? Dann aber hängt das Herz nicht daran, wenn ich nicht an die Bilder glaube, mich nicht darauf verlasse, und sie nicht sonderlich an­rufe, als wollte ich mit den Bildern Gott eine große Ehre und Dienst erzeigen, wie bisher ge­schehen. Denn wir haben bisher Unserer Frauen, St. Anna, Kruzifix und dergleichen Bilder ge­macht und die Meinung dazu gehabt, dass sie besser wären als andere Hölzer und Steine; ja, dass wir daran Gott einen großen Gefallen täten, wenn wir sie ehrten; haben also eine Zuversicht dazu gehabt. Da brachten sie uns daher nicht allein um das Geld, sondern auch um die Seele. Nun muss man solchen Bildern nicht Arm und Bein brechen, sie zerschlagen, denn das Herz bliebe gleichwohl unrein, sondern man muss das Volk mit dem Wort dahin bringen, dass sie keine Zuversicht haben zu den Bildern, als könnten sie ihnen helfen, oder als wollten sie Gott einen besonderen Dienst damit tun; denn das Herz muss wissen, dass ihm nichts frommt noch hilft als Gottes Gnade und Güte allein.

Dass die Bilderstürmer aber solches lehr­ten, lassen sie wohl anstehen, fahren viel lieber zu, und reizen das Volk, dass sie die Bilder stürmen. Da bleibt denn das Herz voll, voll Abgötterei, meint nicht anders, denn es tue wohl daran, und Gott einen Gefallen, dass es die Bilder stürme, und fährt zu, richtet die an­dern, die es nicht tun; so doch kein Wort noch Befehl Gottes da ist. Wo aber das Volk unter­wiesen würde, dass vor Gott nichts helfe denn seine Gnade und Barmherzigkeit, so würden die Bilder von ihnen selber wohl fallen und in Ver­achtung kommen. Denn sie würden gedenken: Soll es denn kein gutes Werk sein, Bilder machen, so mache der Teufel Bilder und gemalte Tafeln; ich will nun fortan mein Geld wohl behalten, oder besser anlegen. Aber die Rottengeister müssen etwas Sonderliches anrichten, sonst würde man nichts von ihnen halten.

Die Juden haben zwar ein Gebot, dass sie nicht sollen Bilder haben; aber das Gebot haben sie zu enge gespannt. Denn Gott verbietet die Bilder, die man aufrichtet, anbetet, und an Gottes statt setzt. Denn es sind zweierlei Bilder. Darum macht er einen Unterschied und gibt eine Regel, welche Bilder verboten sind, nämlich, die man aufrichtet, als wären sie Gottes Bilder; wie denn der Text gewaltig schließt. Darum ist denen hier das Maul ge­stopft, die da sagen: Den Juden sind alle Bilder verboten.

Die Juden sind auch zu abergläubig, dass sie diesen Text zu strenge ziehen und machen; wie unsere tollen Sophisten mit dem Sonntag und den Feiertagen verfahren, die bald eine Sünde dar­aus machen, wenn man am Sonntage Kraut feil hat, oder sonst etwas Geringeres tut. Wenn sie es so enge wollen spannen, so wäre es besser, dass man den ganzen Feiertag über schliefe; denn sonst kann man nicht ohne Arbeit sein, wie es die Juden und Sophisten deuten. Denn es ist ja eine Arbeit, einen Rock anziehen, Schuhe ausziehen, gehen, stehen, aufstehen, essen und trinken. Wenn man aber die Schrift und das Wort Gottes also will auslegen, was will daraus werden? Das ist aber die Meinung mit der Feier, dass sie kein Werk tun sollten, dadurch Gottes Werk verhindert würde.

Also auch hier wird kein Bild verboten, denn die, dadurch der Gottesdienst wird verhin­dert. So wird nun hier kein anderes Bild ver­boten als Gottes Bild, das man anbetet.

Man wehrt den Kindern, dass sie nicht sollen auf die Bank steigen, und auf den Tischen sitzen, dass sie nicht herabfallen; wiederum, dass sie nicht zum Wasser gehen, dass sie nicht ersaufen; man lässt ihnen kein Brotmesser in den Hän­den, dass sie sich nicht stechen; also wehrt man den Kindern, das doch die Natur nicht verbietet. Denn weil die Kinder unverständig und schwach sind, möchten sie Schaden nehmen, wo man es ihnen nicht verwehrte. Also hat auch Gott das grobe jüdische Volk geführt mit solchen Geboten, verwehrte ihnen die äußerlichen Bilder, dass sie ihrer nicht missbrauchten, nicht in Abgötterei fielen. Welche aber verständig sind und voll des Heiligen Gei­stes, bedürfen solcher Gebote nicht.

Wenn man mir verbieten wollte, ich sollte kein Messer in die Hand nehmen, Brot damit zu schneiden, dass ich mir nicht Schaden täte, oder sollte über kein Wasser gehen, denn gestern wäre ein Kind im Wasser ersoffen, oder auf keine Bank steigen, dass ich nicht herabfiele: so wäre es ein närrisch, lächerlich Gebot; ich möchte sprechen: Du Narr, siehst du mich für ein Kind an, soll ich mich erst wiegen lassen? Also tun unsere Schwarmgeister auch, geben solch när­risch Kinderspiel vor, und wollen doch für große Lehrer gehalten sein; aber sie mögen noch wohl eine Weile zur Schule gehen. Mose ist ein Zuchtmeister der Juden gewesen, wie Pau­lus (Galater 3,24) spricht, welches ein grobes, fleischliches Volk war, dem musste man äußer­lich Gebot geben von Bildern, dass sie sich nicht daran ärgerten. Und es könnte noch heutigen Tages geschehen, dass man solche Gebote dem groben Volke gebe; aber wir Christen, die wir Gottes Wort haben, dürfen solches Gaukelwerks nicht, wir gehören nicht in Moses Schule, wir haben einen bessern Meister.

Darum den Juden, als einem groben, tölpischen Volke, waren die Bilder allein ver­boten, daran sie Gott wollten eine Ehre tun. Doch die Juden sind dennoch gleichwohl so närrisch nicht, dass sie die guten Gulden und dicke Groschen, deren sie viel haben, wegwürfen, ob gleich Marias oder St. Johannes Bild darauf geschlagen ist, so sie doch, wenn ihnen alle Bilder wären verboten, müssten auch diese mei­den. Aber es ist lauter Narretei. Chri­stus ist wohl so klug und gelehrt als die Schwarmgeister; dennoch fürchtet er sich nicht, dass er Sünde daran täte, da er den Zinsgroschen an­griff, darauf des Kaisers, der ein Heide war, Bild stand; da er auch fragte? (Matthäus 22,19.20), wessen das Bild und die Überschrift wäre, sprach er nicht zu den Juden: Pfui, dass euch dies und jenes angehe, warum weiset ihr mir ein solch Bild vor, das euch Gott verboten hat? Ihr sollt es beileibe nicht angreifen. Darum greift man es an der Wand, dass nicht alle Bilder verboten sind. Wollten wir aber den Schwärmern folgen, so müsste man kein Geld münzen, in kein Wasser sehen, in keinen Spiegel sehen, und alles, was nur ein Bild hat, hinweg legen; ja, man müsste den Leuten die Augen ausstechen, wenn man gar kein Bild sollte haben, denn man sieht Bilder auf dem Gelde, im Wasser, im Spiegel. Sind nun das nicht feine Prediger? Darum siehst du klar, dass Gott nicht allerlei Bilder meint.

So antworte nun den Schwärmern: Lieber, was hält das erste Gebot in sich? Was ist seine Meinung? Es lehrt ja nicht von äußer­lichen Dingen, von Ackerpflügen, von Schuh­machen, sondern wie man Gott soll ehren und ihm dienen, innerlich und äußerlich. Willst du nun wohl lehren und die Bibel recht auslegen, so musst du die rechte Meinung treffen. Nun, das erste Gebot lehrt, dass ich einen Gott soll haben, demselben allein dienen und ihn ehren; auf den Sinn und Verstand gehen alle Worte in diesem ersten Gebot. Darum werden hier die Bilder verboten, die man braucht wider die Mei­nung und Verstand dieses Gebots, nämlich, dass man nicht Zuversicht habe zu den Bildern, sondern allein zu Gott sich alles Gutes versehe, und meide alles das, was uns an dieser Zuversicht hindert.

So werden nun durch diesen Text: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“, allein die göttischen Bilder verboten; dazu den Juden, und nicht uns. Denn dieses wird allein den Juden gesagt. Die Worte sind wohl zu merken. Er spricht nicht: Du sollst kein anderes Bild haben vor dir, sondern spricht: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“, oder vor mir. Was heißt Götter haben? Hölzerne, steinerne und silberne Bilder, die da Götter sind, wie folgt. Denn die Menschen werden dadurch verursacht, dass sie Abgöttische werden; und wenn sie gleich Holz, Stein, Silber und Gold nicht anbeten, so haben sie doch das Vertrauen, dass Gott wohlgefalle, ihm zu Ehren Bilder aufzurichten; welches denn wider die Meinung des ersten Gebots ist: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht“ etc.

Darum habe acht auf die Meinung dieses Gebots: Ich will, spricht er, dein Gott sein, will dich selig machen. Ich will dir helfen, und das aus lauter Gnaden; du darfst mir es nicht abdienen, keinen Gottesdienst aufrichten aus eigenem Dünkel; du sollst den Ruhm vor mir nicht haben, dass du mir durch dein Ver­dienst etwas abkaufest, ich will deinen Dienst nicht ansehen. Soll ich dein Gott sein, so gebe ich dir alles umsonst, Leib und Leben, Weib und Kind, Äcker, Wiesen, Reichtum, Ehre und Gut, Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Welches sind göttliche Werke und Gaben, die ich dir gebe; und du kannst mir nichts dafür geben noch tun, als allein mir danken, mich preisen und loben; nicht für das, das du noch empfangen sollst, sondern für das, das du jetzt empfangen hast. Denn die Danksagung geht nur auf die empfangenen Güter, nicht auf das, das du noch empfangen solltest. Was dich nun wider diese Meinung führen will, das tue hinweg.

Die Bilderstürmer aber fahren zu, reißen die Bilder äußerlich ab. Das wollte ich nicht so säst anfechten. Aber sie setzen hinzu: es müsse sein, und es gefalle Gott wohl. Damit machen sie nichts anders, denn dass sie die Bilder aus den Augen ziehen, und setzen sie den Leuten in das Herz, verkehren die Meinung dieses Ge­bots. Damit verleugnen sie Gott, und rüh­men sich noch, sie reißen die Bilder um nach Gottes Befehl und Wort. Den Teufel auf ihren Kopf; wenn sie eines abreißen, so richten sie wohl zwanzig in den Herzen wieder auf; und von demselben falschen Vertrauen, dass der Pöbel meint, er tue Gott einen Gefallen mit dem Umreißen der Bilder, sagen sie kein Wort.

So ist das nun der rechte Verstand, dass Heiden und Juden den Herrn für einen Gott haben, der alles umsonst gebe etc., es sage dies Mose, oder wer da will. Über das hat Gott dem jüdischen Volke geboten durch Mose, dass sie nicht Bilder haben sollten, damit sie einen Gottesdienst anrichten wollen. Die andern Bil­der sind auch den Juden nicht verboten, wie­wohl sie so närrisch sind gewesen, und haben es gedeutet, es zieme ihnen gar kein Bild zu haben. So wird nun in Summa im ersten Gebot gefordert ein rechtschaffener Glaube und Zuver­sicht zu Gott, und wird nichts Äußerliches dar­innen geboten. Den kann aber niemand haben, der Heilige Geist gebe ihn denn zuvor in das Herz.

Aus den Predigten vom 17. und 24. September 1525 über 2.Mose 20 im Rahmen einer Predigtreihe über das Buch Exodus.

Quelle: WA 16,437,12-443,34.