Dietmar Mieth, Die Zehn Gebote. Merkformeln der Moral

Die Zehn Gebote. Merkformeln der Moral

Ich bin der Gott, dem du gehörst, seit ich dich von der Sklaverei in Ägypten befreit habe.

1. Verehre niemanden neben mir! Mach dir keine Götzenbilder!

2. Missbrauche meinen Namen nicht, indem du dich zu Unrecht auf mich berufst! Verlasse meine Gebote nicht im Namen der Religion.

3. Ich habe meinem Schöpfungswerk eine Zeit der Ruhe gegönnt. Auch du sollst am siebten Tag alle Arbeit ruhen lassen und die Schöpfung schonen. Dieser Tag ist heilig.

4. Wenn Kinder ihre Eltern ehren und Eltern ihre Kinder lieben, wird es allen Nachkommen gut gehen. Die Erde ist allen Menschen ein gemeinsames Erbe; alle haben die Verpflichtung, sie den kommenden Generationen in gutem Zustand zu übergeben.

5. Morde nicht! Foltere nicht! Terrorisiere nicht! Missbrauche niemand, der in deine Macht gegeben ist! Sei nicht aggressiv und gewalttätig!

6. Bleib deinem Partner/deiner Partnerin treu! Brich keine Verträge! Übernimm Verantwortung für deine Beziehungen!

7. Stehle nicht und beute andere nicht aus! Sei nicht korrupt und missbrauche deine Macht nicht!

8. Beschuldige einen anderen nicht fälschlich! Diskriminiere nicht! Betrüge nicht! Bemühe dich um die Wahrheit!

9/10. Sei nicht neidisch auf den Besitz und auf das Eigentum anderer und missgönne dem anderen nicht den Erfolg! (Nicht neidisch „von unten“, weil du nicht hast, was andere haben; nicht missgünstig „von oben“, weil andere aufsteigen!“)

Quelle: Dietmar Mieth, Kleine Ethikschule, Freiburg i.Br.: Herder, 2004.